Georg Friedrich Händel: La Resurrezione

Der Christkatholische Kirchenchor Bern und ein ad-Hoc Orchester unter der Leitung von Aurore Baal bringt am Ostersonntag 9. April 2023 eine überarbeitete Version von G.F. Händels Oratorium «Die Auferstehung» in der Kirche St. Peter und Paul (Bern) zur Aufführung. Die Original-Fassung des Werks, das eher einer Oper gleicht, dauert 1 Std. 45 Min – was für ein Publikum, das am Karfreitag möglicherweise bereits eine Bachpassion und danach auch noch eine Osternacht gehört hat und das erwähnte Werk von Händel am Sonntagabend ebenfalls hören möchte, relativ lang ist. Deshalb wird es in einer gekürzten Version aufgeführt.


«La Resurrezione» schrieb Händel während einer Zeit, in der er sich mit italienischen Opern befasste. Auffällig ist, dass einige Rezitative von beachtlicher Länge sind, die für unsere heutigen Ohren – gewohnt an spätere Oratorien – nicht mehr ganz einfach nachzuvollziehen sind. Es kann für die Dramaturgie und Stimmigkeit des Werks also als legitim betrachtet werden, auf einige davon zu verzichten. Hinzu kommt, dass Ostervespern im Rahmen ihrer direkten liturgischen Funktion im Feiertagsgottesdienst nicht länger als eine Stunde dauern sollten.


Aus diesen Gründen haben sich die Initiant:innen entschieden, «La Resurrezione» am 9. April 2023 als eine im Sinne Zugänglichkeit angepasste, konzertante Ostervesper anzubieten. Sie berufen sich dabei u.a. auch auf ein erfolgreiches Vorbild im Zusammenhang mit einem anderen Oratorium Händels: Die Basler Madrigalisten führten 2022 die «Johannespassion neu gedacht» in einer revidierten Version in Zusammenarbeit mit einer Schauspielerin auf und eroberten damit das Publikum. Aurore Baal ist davon überzeugt, dass eine ähnliche Vorgehensweise mit «La Resurrezione» das Berner Publikum ebenfalls auf eine neue Weise ansprechen und begeistern kann.


Die Zugänglichkeit soll schliesslich nicht nur auf der zeitlich-dramaturgische Ebene gesteigert werden: Die Originalsprache des Werks ist, wie es sein Titel «La Ressurezione» anzeigt, Italienisch. Da diese Sprache aber kaum von allen Personen im Publikum beherrscht wird, greifen die Initiant:innen bewusst auf eine deutsche Fassung zurück, so dass das Lesen der Texte das Verständnis erleichtern und das Miterleben der musikalischen Ausformung des Inhalts gefördert wird. Die auf Italienisch gesungenen Arien werden von gesprochenen Rezitativen unterbrochen. Diese dienen dem Verständnis der Geschichte und werden auf Deutsch vorgetragen, wie in einem Theaterstück. Das Publikum erhält eine Übersetzung der italienischen Texte der Arien ins Deutsche.


Teaser auf Youtube: https://youtu.be/sph5pLex2CA